Sicherlich ist es löblich, wenn mehr Menschen am Fraport beschäftigt sind. Besser als nix.
Leider ist die Kehrseite, dass die meisten Arbeitsverhältnisse über Personaldienstleister, wie die fraporteigene APS, geschlossen werden mit wenig Arbeitnehmerrechten und Sofortexekution in Form von Rausschmiss, sollte sich die Lage unerwartet verschlechtern.
Dazu gehört auch, die Beschäftigung von Leuten aus Pleitebetrieben wie z.B. Neckermann, deren beschäftigung man sich löblich und reichlich vom Arbeitsamt unterstützen lässt. Da stellt man natürlich gerne ein, aber natürlich nur über Personaldienstleister. Die fraporteigene APS verdient dabei gut. Von den "Personalkosten", die sich häufig nicht von den üblichen Lohnkosten Festangestellter unterschieden, verschwindet dann das Meiste in den Bilanzen der Personaldienstleister, die die einzelnen Angestellten teilweise so schlecht bezahlen, dass diese in den Gemeinden, in denen sie wohnhaft sind, aufstockendes Hartz IV beantragen müssen. 8 - 10 Euro pro Stunde ist keine Seltenheit, selbst in höherwertigeren Bereichen.
Übernahmen in feste Arbeitsverhältnisse bei Fraport und anderen Betrieben am Flughafen gibts es kaum. Grund hierfür seien schlechte Geschäftszahlen. Wie das zu dem schönen Wetter passt, dass immer wieder mal gemacht wird, ist mir nicht erklärbar.
Da man die Kapazitäten der neuen Bahn erwartungsgemäß bisher noch kaum nutzen konnte und die Zahlen über den Winter eher zurück gingen, scheint die Feststellung einer Ursache für eine Mehrbeschäftigung etwas weit gegriffen. Koch und Fraport versprachen einst bis zu 100.000, manchmal sogar 150.000 neue Arbeitsplätze. Mit 3.000 ist dann doch ein eher schlechter Anfang in der Versprechenseinhaltung getan.
Man darf auch nicht vergessen, dass ein großer teil der neuen Arbeitsplätze, schlicht Umverlagerungen von Betrieben sind, die durch Umzug aufs Fraport-Gelände kamen, aber keineswegs jeder in der jeweiligen Firma neu eingestellt wurde.
Arbeitsplätze schaffen ist super. Aber man sollte sich doch erst loben lassen, wenn die Betriebe am Flughafen endlich wieder überwiegend Arbeitsverhältnisse schaffen mit fairen Löhnen und ohne staatliche Unterstützung.
Aber sicherlich investiert man auch dieses Mal vom 870 Mio. Jahresgewinn nichts in zufriedene Neumitarbeiter. Welchen Aktionär interessiert das auch?